Mini-Magenbypass

Der Mini-Magenbypass ist eine weitere Möglichkeit für übergewichtige Patienten, die ihr Idealgewicht erreichen möchten. Auch als Omega-Loop bezeichnet, ist sie eine Art der Magenverkleinerungstechniken, die in der Adipositas-Chirurgie angewendet wird. Neben der Gewichtsreduktion ist sie hilfreich bei Verbesserung von Begleiterkrankungen bei Fettleibigkeit wie zum Beispiel Diabetes, hoher Blutdruck und Gelenkschmerzen. Oft hat der Mini-Magenbypass eine positive Wirkung auf Patienten mit Diabetes Typ 2, sodass der Blutzucker dauerhaft gesenkt werden kann.

Arten der Magenbypass-Operationen

In der Adipositas-Chirurgie gibt es zwei Magenbypass-Eingriffe:

  • Roux-en-Y-Magenbypass (RYGB): Der Dünndarm wird in zwei geteilt und an Magen angenäht
  • Mini-Magenbypass, auch Omega-Loop genannt: Darm wird nicht zerteilt, sondern an Magen angenäht

Der Unterschied zwischen einem Roux-en-Y-Magenbypass (RYGB) und dem Mini-Magenbypass liegt hauptsächlich daran, dass der Mini-Magenbypass als schnellere und risikoärmere Methode als der Roux-en-Y-Magenbypass gilt und kann mit weniger Komplikationsrisiko durchgeführt werden. Während ein Standard-Magenbypass ab einem BMI von 40 durchgeführt werden kann, wird der Mini-Magenbypass bereits ab einem BMI von 35 durchgeführt. Ein weiterer Unterschied zur Standartmethode ist, dass bei dem Mini-Magenbypass der Dünndarm nicht in zwei geteilt wird. Studien zeigen, dass die Ergebnisse der Gewichtsreduktion bei beiden Arten von Bypass ähnlich sind.

Wie funktioniert der Mini-Magenbypass?
Wie funktioniert der Mini-Magenbypass?

Ablauf der Mini-Magenbypass OP

Vor jeder Operation werden Voruntersuchungen durchgeführt. Bei einem Mini-Magenbypass wird vorerst festgestellt, ob der Patient folgende Voraussetzungen erfüllt:

  • Patient ist zwischen 18 bis 65 Jahre
  • BMI von 35 seit mindestens fünf Jahren
  • Erfolgslos bei Gewichtsreduktion durch herkömmliche Methoden
  • Patient akzeptiert, dass Ernährungsgewohnheit nach dem Eingriff umgestellt werden muss

Sind diese Voraussetzungen erfüllt, kann der Arzt nach Blut- und Röntgenuntersuchungen sowie ein EKG und Untersuchung von Magen und Darm mit der Operation beginnen.

Die bariatrische Mini-Magenbypass OP wird unter Vollnarkose durchgeführt und dauert zwischen 60 und 90 Minuten. Die Schlüssellochtechnologie verhindert, dass mit großen Schnitten gearbeitet werden muss. Als erstes trennt der Arzt den oberen Teil des Magens ab und lässt den Restmagen stillgelegt im Bauchraum. Anschließend wird der Dünndarm an den Magen angenäht. Es bleibt nur noch ein kleiner (Schlauch-)Magen in seiner Funktion erhalten.

Das bedeutet, dass bei Nahrungsaufnahme der Speisebrei durch den Mini-Magen direkt in den Darm gelangt und sich dort mit Verdauungssäften vermischt. Damit werden ca. zwei Meter Dünndarm umgangen, wodurch eine vollständige Aufnahme von Kalorien und Nährwerten nicht mehr stattfinden kann. Die geringe Kalorienaufnahme führt zu einem schnellen Gewichtsverlust. Außerdem ist der Patient nicht mehr in der Lage, Übermengen zu essen, da ein frühes Sättigungsgefühl durch den verkleinerten Magen erreicht wird. Ein Krankenhausaufenthalt bis zu fünf Tagen ist empfehlenswert. Damit der Eingriff Erfolge zeigt, müssen sich Patienten nach der Operation an eine strikte Ernährungsumstellung halten.

Vorteile eines Mini-Magenbypass

  • Gewichtsreduktion bis zu 50 bis 70 Prozent des Übergewichts möglich
  • Eingriff ist umkehrbar
  • Risikoärmer und mit geringeren Komplikationsrisiken
  • Eingriff ist im Vergleich zum Standard-Magenbypass technisch einfacher
  • Patient darf am Tag Eingriffes bereits laufen
  • Unkompliziertere Nachsorge
  • Mangel an Vitaminen ist seltener
  • Besserung bei Diabetes festgestellt und Absetzung der antidiabetischen Medikamente
  • Dumping-Syndrom kommt seltener vor als beim klassischen Magenbypass

Mini-Magenbypass: Nachteile und mögliche Komplikationen

Neben vielen Vorteilen hat der Mini-Magenbypass auch seine Nachteile. Er kann nicht bei allen übergewichtigen Patienten durchgeführt werden. Der Patient muss in einem allgemein guten Gesundheitszustand sein, darf keine bösartigen Tumore haben oder unter Depressionen leiden. Suchtkrankheiten sowie Essstörungen müssen ausgeschlossen sein.

Andere Nachteile und Komplikationen sind:

  • Eingriff ist risikoarm aber nicht risikofrei
  • Geschwürbildung
  • Blutungen
  • Mögliche Entartung der Schleimhaut
  • Kann nicht bei allen Adipositas-Erkrankten angewendet werden
  • Bis zu sechs Wochen müssen große Körperanstrengungen vermieden werden
  • Starke Reflux-Problemen (Aufstoßen von Luft, saures Aufstoßen) können entstehen
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