Schlauchmagen

Der Schlauchmagen ist eine Methode zur Verkleinerung des Magens bei Menschen mit starker Adipositas. Es handelt sich hierbei um einen operativen Eingriff, der durch einen Chirurgen in einem Krankenhaus durchgeführt werden muss.

Was ist ein Schlauchmagen?

Bei einer Schlauchmagenoperation, auch Sleeve-Gastrektomie genannt, wird der Magen um ca. drei Viertel verkleinert, wodurch nur ein schlauchförmiger Restmagen übrig bleibt. Sie ist eine von vielen Magenverkleinerungsmethoden und wird bei Menschen durchgeführt, die unter starken Adipositas (Fettleibigkeit) leiden. Der Magen wird drastisch verkleinert, d. h. ein sehr großer Teil des Magens wird komplett entfernt. Der Patient kann wegen des kleinen Magens nur noch sehr geringe Portionsgrößen konsumieren und verliert dadurch schnell viel Gewicht.

Wie funktioniert der Schlauchmagen?
Wie funktioniert der Schlauchmagen?

Ablauf der Schlauchmagen-OP

Die Schlauchmagen-Operation ist die am häufigsten durchgeführte Operation in der Adipositas-Chirurgie und dauert in der Regel 1,5 Stunden. Am Ende dieses Eingriffes hat der Patient nur noch einen schlauchförmigen Restmagen, der ca. 50 bis 150 Milliliter Gesamtvolumen hat.

Der Eingriff findet immer unter Vollnarkose in einem ausgestatteten Krankenhaus statt. Es sind bei dieser Magenverkleinerungsmethode keine Schnitte notwendig. Chirurgen arbeiten bei einer Schlauchmagen-OP mit einer minimalinvasiven Technik, der Schlüssellochtechnik, bei der mehrere kleine Schnitte auf dem Bauch entstehen. Diese kleinen Schnitte hinterlassen keine extremen Narben und die Patienten kommen nach dem Eingriff schneller auf die Füße.

Vor der Operation müssen einige Voruntersuchungen gemacht werden. Dazu gehören unter anderem ein EKG, Ultraschall von umliegenden Organen und Spiegelung des Magens sowie der Speiseröhre.

Während der Operation führt der Chirurg diverse Operationsinstrumente in den Bauchraum und füllt diesen mit Kohlendioxid, damit seine Sicht verbessert wird und er mehr Platz hat. Mit Hilfe eines Klammernahtgerätes, auch Stapler genannt, wird nun ein großer Teil des Magens abgetrennt. Mit dem Stapler kann der Magen entfernt und entlang der Schnitte Klammern gelegt werden, sodass eine aufwendige manuelle Naht nicht mehr nötig ist. Anschließend entfernt der Chirurg den Magen aus dem Bauchraum und leitet mit Hilfe einer Sonde Farbstoff in den übrigen Restmagen. Kein Austreten des Farbstoffes zeigt, dass die Naht dicht ist.

Welche Vorteile hat der Schlauchmagen?

Es wurde bei Patienten nach einer Schlauchmagenoperation festgestellt, dass das Hormon „Ghrelin“ weniger produziert wird. Dieses Hormon ist das sogenannte Hungerhormon und reduziert durch die geringere Produktion den Appetit zusätzlich. Außerdem verbessern sich bei Patienten mit Diabetes Typ 2 nachweislich auch die Blutwerte. In einigen Fällen können auch antidiabetische Medikamente reduziert oder vollständig abgesetzt werden. Außerdem hat der Schlauchmagen auch folgende Vorteile:

  • Bei einer Schlauchmagenoperation sind die Aussichten auf Erfolg sehr hoch.
  • Bei der Operation handelt es sich um eine schonende und garantierte Lösung bei Übergewicht.
  • Die eigentliche Funktion des Magens bleibt erhalten.
  • Es ist ein Gewichtsverlust bis zu 50 bis 60 Prozent des Körpergewichtes möglich.
  • Viele Begleiterkrankungen bessern sich (zum Beispiel Diabetes Typ 2, Bluthochdruck, Rücken- und Gelenkschmerzen)

Schlauchmagen: Risiken und Komplikationen

Wie bei jeder anderen Operation gibt es auch bei der Schlauchmagen-Operation mögliche Risiken. Zu beachten ist auch, dass diese Operation nicht rückgängig gemacht werden kann. Viele Patienten müssen nach dem Eingriff regelmäßig zu Vitaminen und anderen Nahrungsergänzungsmittel zurückgreifen, da der Körper durch den geringen Nahrungskonsum nur noch wenig Nährstoffe aufnimmt.

Zu den Risiken und möglichen Komplikationen einer Schlauchmagen-OP zählen:

  • Eventuell lebenslanger Bedarf an Nahrungsergänzungsmittel
  • Blutungen durch verletzte Blutgefäße
  • Verletzung anderer Organe während der OP
  • Wundinfektion, gestörte Wundheilung, Narbenbildung
  • Undichte Nähte
  • Fistelbildung
  • Thrombosen sowie Embolien
  • Entstehung von Gallensteinen
  • Lebensmittelunverträglichkeiten
  • Verwachsene Organe im Bauchraum
  • Überdehnen des Schlauchmagens bei übermäßigem Essen
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