Magenbypass

Ein Roux-en-Y-Magenbypass (RYGB), kurz Magenbypass genannt, ist eine weitere Methode in der Adipositas-Chirurgie, die bei stark adipösen (fettleibigen) Menschen durchgeführt wird. Dabei geht es um einen operativen Eingriff, der durch einen Chirurgen durchgeführt werden muss.

Was ist ein Magenbypass?

Unter einem Magenbypass (deutsch „Umgehung“) ist eine Operation gemeint, die bei fettleibigen Patienten durchgeführt werden kann, die nicht mit herkömmlichen Methoden wie Diäten oder Ernährungsumstellungen abnehmen können. Genau wie der Schlauchmagen auch, ist sie eine Magenverkleinerungsmethode in der Adipositas-Chirurgie.

Bei diesem Verfahren gleitet die Nahrung von der Speiseröhre in den Minimagen und wandert von dort aus direkt in den Darm. Das Ziel dieses Eingriffes ist es, dass der Patient nur noch mit kleinen Portionsgrößen satt wird und die Nahrungspartikel direkt in den Darm gelangen und verdaut werden. Die Gewichtsreduktion ist auch bei diesem Verfahren sehr zuverlässig.

Wie funktioniert der Magenbypass?
Wie funktioniert der Magenbypass?

Ablauf der Magenbypass-OP

Vor der Operation werden mehrere Voruntersuchungen durchgeführt, um zum Beispiel Krankheiten im Magen wie eine Magenschleimhautentzündung auszuschließen. Außerdem werden ein Ultraschall der Organe sowie ein EKG und eine Magenspiegelung durchgeführt. Wenn diese Untersuchungen keine negativen Ergebnisse zeigen, kann der Chirurg mit der Operation beginnen.

Die Magenbypass-OP wird unter Vollnarkose durchgeführt und dauert zwischen 1,5 und 2,5 Stunden. Es könnte ein Krankenhausaufenthalt bis zu sieben Tagen erforderlich sein. Bei diesem Eingriff sind keine großen Schnitt nötig, denn er wird – genau wie beim Schlauchmagen – mit der Schlüssellochtechnik durchgeführt. Es entstehen mehrere kleine Schnitte in der Bauchdecke, die jedoch keine hässlichen Narben hinterlassen und mit der Zeit verblassen. Durch diese minimalinvasive Technik hat der Patient weniger Schmerzen und  kommt nach der Operation schnell wieder auf die Beine.

Während der Operation führt der Chirurg durch die kleinen Schnitte die erforderlichen Operationsinstrumente, sogenannte Trokare, in den Bauchraum ein und füllt diesen mit Kohlendioxid, damit mehr Platz entsteht und die Sicht verbessert wird. Anschließend wird der Magen etwas unter der Speiseröhre mit einem Stapler (Klammernahtgerät) abgetrennt, sodass ein „Minimagen“ entsteht. Der Stapler schneidet und klammert gleichzeitig, wodurch keine extra Nähte mehr durch den Arzt gemacht werden müssen. Der größere Teil des Magens wird verschlossen und bleibt im Körper. Zunächst wird der Dünndarm zerschnitten. Der untere Teil des Dünndarms wird nun nach oben gezogen an den Minimagen angenäht. Die Verdauungssäfte der Gallenblase werden ca. 100 cm unterhalb wieder in den Dünndarm eingeleitet.

Welche Vorteile hat der Magenbypass?

  • Sehr zuverlässige Gewichtsreduktion
  • Minimalinvasiver Eingriff durch Schlüssellochtechnik
  • Mit sinkendem Körpergewicht verbessern und verschwinden Begleiterkrankungen wie Gelenkschmerzen, Herz-Kreislauf-Störungen, Schlafapnoe (Atemaussetzer im Schlaf) u. ä.
  • Positive Auswirkung auf Diabetes Typ 2
  • Wenig Schmerzen und keine extremen Narben

Magenbypass: Risiken und Komplikationen

Auch bei dieser Methode der Magenverkleinerungstechniken gibt es mögliche Risiken und medizinische Komplikationen, die während oder nach dem Eingriff entstehen können. Durch die starke Adipositas sowie Begleiterkrankungen handelt es sich bei den Erkrankten meist um Risikopatienten.

Folgende Komplikationen können entstehen:

  • Verdauungsstörungen (Völlegefühl, Blähungen, Übelkeit)
  • Eisenmangen und Blutarmut, Vitamin B12 und Vitamin D-Mangel (Regelmäßiger Bedarf an Vitaminen und anderen Nahrungsergänzungsmitteln)
  • Dumping-Syndrom (zu schnelle Entleerung des Magens nach dem Essen, die sich durch Schwindelattacken, Übelkeit, Erbrechen, Blässe und Ohnmacht bemerkbar macht)
  • (Magen-)Blutungen
  • Wundinfektion und gestörte Wundheilung
  • Lebensmittelunverträglichkeiten
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