Zahlt die Krankenkasse für die Magenverkleinerung?

Immer mehr Menschen erkranken an Adipositas und Fettleibigkeit. Viele dieser Menschen sind so stark betroffen, dass nur noch eine Magenverkleinerung in Betracht gezogen werden kann, um ein normales Leben zu führen.

Eine Magenverkleinerung ist ein chirurgischer Eingriff, der in einem Krankenhaus durch Ärzte durchgeführt wird. Bei dieser Operation wird meist ein großer Teil des Magens entfernt, sodass bei Nahrungsaufnahme ein frühes Sättigungsgefühl erreicht wird, wodurch Erkrankte schnell viel Gewicht verlieren. Wenn herkömmliche Methoden zur Gewichtsreduktion nicht mehr helfen, kann man eine Magenverkleinerung in Erwägung ziehen. Es gibt vier Methoden, die am häufigsten in der Adipositas-Chirurgie eingesetzt werden: der Schlauchmagen, der Magenbypass, der Magenballon und das Magenband. Jede einzelne dieser Methoden kann effektiv bei Adipositas helfen, wenn sie korrekt durchgeführt werden und der Patient sich an Regeln nach der Operation hält. Doch diese Eingriffe haben ihren Preis.

Bedingungen für eine Kostenübernahme

Die etwaigen Kosten für eine Magenverkleinerung liegen im vierstelligen Bereich. Nicht jeder Adipositas-Erkrankte ist also in der Lage, selbst für die Kosten für einen solchen Eingriff aufzukommen, weshalb viele auf Kostenübernahme durch die Krankenkasse hoffen. Wichtig ist zu erwähnen, dass grundsätzlich die Kasse für eine Magenverkleinerung aufkommen kann, aber im Einzelfall entschieden wird. Möchte man die Krankenkasse zahlen lassen, muss man sich mit vielen Anträgen und Sachbearbeitern herumschlagen.

Für eine Kostenübernahme stellt die Kasse jedoch einige Bedingungen. Wenn der Erkrankte folgende Voraussetzungen erfüllt, empfiehlt es sich in jedem Fall einen Antrag auf Kostenübernahme zu stellen:

  • BMI über 35 mit Begleiterkrankungen wie Diabetes, Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Störungen
  • Der Erkrankte ist zwischen 18 und 65 Jahren
  • Kein Erfolg bei Gewichtsverlust durch gewöhnliche Methoden wie Diäten, Ernährungsumstellungen (am besten ärztlich durch eine Attest bestätigt)
  • Keine vorliegende Schwangerschaft
  • Der Erkrankte leidet nicht an Stoffwechselerkrankungen wie Funktionsstörungen der Schilddrüse

Der Antrag auf die Kostenübernahme wird von Ihrer Kasse zugeschickt und ist sehr umfangreich. Er muss selbstverständlich gewissenhaft ausgefüllt werden. Es ist wichtig Ihre persönliche Situation zu beschreiben, damit hervorgeht, dass Sie für eine Veränderung bereit sind. Unter anderem muss im Antrag angegeben werden:

  • Wie groß Sie sind und wie viel Sie wiegen
  • Ihre berufliche Tätigkeit und Ihre Familiensituation
  • Bereits durchgeführte und gescheiterte Diäten
  • Angaben zur Veränderung Ihres Gewichtes
  • Bereits durchgeführte Bewegungstherapien
  • Angaben zu Erkrankungen
  • Angaben zu Ihrem Essverhalten

Wenn der Antrag ausführlich und gewissenhaft ausgefüllt ist, liegt die Entscheidung nun bei der Kasse. Jeder Antrag auf Kostenübernahme wird überprüft und im Einzelfall entschieden. Einige Krankenkassen bieten ihren Versicherten, die an Adipositas erkrankt sind, diverse „Adipositas-Programme“ an. Versicherte können an diesen Programmen teilnehmen. Wenn diese nicht zum Erfolg bei der Gewichtsreduktion führen, werden die Kosten für eine Magenverkleinerung übernommen. Bevor man also einen Antrag stellt ist es sinnvoll zu recherchieren, ob nicht auch Ihre Krankenkasse eine solche Leistung anbietet.

Als Fazit lässt sich sagen, dass eine Übernahme der Kosten für eine Magenverkleinerung durch die Kasse möglich ist. Dieser Weg ist aber sehr langwierig und mit viel Papierkram verbunden. Viele Krankenkassen stäuben sich, die hohen Kosten für solche Eingriffe und die Folgekosten zu übernehmen. Trotzdem ist es ratsam, bei Erfüllung der Voraussetzungen Rat beim Arzt einzuholen und einen Antrag auf Kostenübernahme für eine Magenverkleinerung zu stellen.

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