Schwangerschaft nach Magenverkleinerung: Der große Guide

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Magenverkleinerung und Schwangerschaft

In diesem Beitrag geht es darum, wie stark Übergewicht die Fruchtbarkeit beeinflussen kann und worauf Frauen und Männer achten sollten, wenn eine Schwangerschaft nach einer Magenverkleinerung geplant ist.

Viele körperliche Veränderungen wirken sich unmittelbar auf den Hormonhaushalt, den Eisprung und die allgemeine Gesundheit aus – Faktoren, die entscheidend für eine gesunde Familienplanung sind.

Wie Übergewicht die Fruchtbarkeit & Hormone beeinflusst

Ein zu hohes Körpergewicht kann den Zyklus verändern, den Eisprung stören und die Chancen auf eine natürliche Empfängnis reduzieren. Ursache ist unter anderem ein Ungleichgewicht der Hormone, vor allem ein erhöhter Östrogenspiegel. Da Fettzellen ebenfalls Östrogen produzieren, steigt der Hormonspiegel bei Gewichtszunahme weiter an und begünstigt unregelmäßige Zyklen.

Übergewicht erhöht zudem das Risiko einer Insulinresistenz. Wenn der Körper immer mehr Insulin benötigt, gerät der Stoffwechsel durcheinander – ein Zustand, der den Eisprung beeinträchtigen und zu Zyklusstörungen führen kann.

Risiken für Mutter und Kind bei Adipositas

Ein höheres Körpergewicht ist auch mit häufigeren Schwangerschaftskomplikationen verbunden. Dazu gehören Schwangerschaftsdiabetes, Bluthochdruck, Präeklampsie und eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für Kaiserschnitte. Ebenso steigt das Risiko für Fehlgeburten und angeborene Fehlbildungen, weshalb eine frühzeitige medizinische Betreuung besonders wichtig ist.

Zeugungsfähigkeit & Spermienqualität beim Mann

Auch Männer können betroffen sein. Übergewicht kann Testosteron senken, die Spermienqualität beeinträchtigen und die Libido reduzieren. Zusätzlich zeigen Studien einen Zusammenhang zwischen Adipositas und erektiler Dysfunktion.

Der richtige Zeitpunkt: Die 12-Monats-Regel

Viele Frauen berichten bereits wenige Monate nach dem Eingriff von einer deutlichen Verbesserung ihrer Fruchtbarkeit. Dennoch empfehlen Fachärzte, mindestens 12 Monate zu warten, bevor eine Schwangerschaft angestrebt wird.

Der Grund: In dieser Phase fällt die Gewichtsreduktion am stärksten aus, was mit einem Risiko für Nährstoffmängel und einer unzureichenden Gewichtszunahme einhergehen kann. Beides kann die Entwicklung des Babys beeinträchtigen. Auch das Stillen kann anfangs herausfordernd sein, da der Energie- und Flüssigkeitsbedarf steigt.

Ernährung & Vitamine in der Schwangerschaft

Eine Schwangerschaft nach Magenverkleinerung ist sicher möglich – vorausgesetzt, sie wird von einem erfahrenen, multidisziplinären Team begleitet. Folgende Aspekte sind besonders wichtig:

  • Verzichten Sie auf bariatrische Multivitaminpräparate und nutzen Sie nur vom Arzt verordnete Schwangerschaftsvitamine.
  • Lassen Sie regelmäßig Blutuntersuchungen durchführen, um Mikronährstoffmängel frühzeitig zu erkennen.
  • Achten Sie auf eine angemessene Gewichtszunahme und stimmen Sie diese eng mit Ihrem Arzt ab.
  • Nutzen Sie eine ernährungsmedizinische Beratung für einen schwangerschaftsspezifischen Speiseplan.
  • Essen Sie 5–6 kleine, nährstoffreiche Mahlzeiten über den Tag verteilt.
  • Trinken Sie täglich mindestens 2 Liter Flüssigkeit.
  • Bleiben Sie körperlich aktiv und stimmen Sie Ihr Bewegungsprogramm mit einem Physiotherapeuten oder Sportphysiologen ab.

Fazit

Mit der richtigen Betreuung, einer ausgewogenen Ernährung und einem bewussten Lebensstil kann eine Schwangerschaft nach einer Magenverkleinerung vollkommen sicher verlaufen. Entscheidend ist, Ihren Körper gut zu unterstützen und die empfohlenen medizinischen Kontrollen wahrzunehmen.