Schlauchmagen-OP: Der Ablauf Schritt für Schritt

2 Min. Lesezeit
Schlauchmagen-OP: Der Ablauf Schritt für Schritt

Die Schlauchmagen-Operation ist ein bariatrischer Eingriff zur Behandlung ausgeprägter Adipositas, der auf eine dauerhafte Reduktion des Körpergewichts abzielt. Der Eingriff wird minimal-invasiv und unter Vollnarkose durchgeführt und gehört heute zu den etablierten Operationsverfahren der Adipositaschirurgie.

Ablauf der Schlauchmagen-OP

Zu Beginn des Eingriffs setzt der Chirurg mehrere kleine Hautschnitte in die Bauchdecke, über die ein Laparoskop sowie weitere spezielle Operationsinstrumente eingeführt werden. Die integrierte Kamera ermöglicht eine präzise Sicht auf den Bauchraum und eine kontrollierte Durchführung des Eingriffs.

Im nächsten Schritt wird der Magen entlang einer Führung mit einem Klammernahtgerät durchtrennt, sodass etwa drei Viertel des Organs entfernt werden. Das verbleibende Magenvolumen beträgt anschließend in der Regel zwischen 50 und 150 Millilitern.

Der neu geformte, schlauchförmige Magen erstreckt sich von der Speiseröhre bis zum unteren Magenabschnitt. Der übrige Verdauungstrakt bleibt anatomisch unverändert, sodass die Nährstoffaufnahme im Dünndarm weiterhin erfolgt. Die Operationsdauer liegt durchschnittlich bei etwa zwei Stunden, und da ein Großteil des Magens dauerhaft entfernt wird, ist der Eingriff nicht rückgängig zu machen.

Wie funktioniert der Schlauchmagen?
Wie funktioniert der Schlauchmagen?

Gewichtsverlust und Heilung nach der Operation

Die Heilungsphase nach einer Schlauchmagen-Operation erstreckt sich in der Regel über mehrere Wochen. Bereits kurz nach dem Eingriff tritt ein deutlich früheres Sättigungsgefühl ein, da die Magenkapazität erheblich reduziert ist.

Untersuchungen zeigen, dass viele Patientinnen und Patienten einen erheblichen Anteil ihres überschüssigen Körpergewichts verlieren können, sofern sie ihre Ernährung dauerhaft anpassen und körperlich aktiv bleiben. Der langfristige Operationserfolg hängt entscheidend von konsequenten Verhaltensänderungen und der Einhaltung medizinischer Empfehlungen ab.

Risiken und Komplikationen

Wie bei jedem chirurgischen Eingriff bestehen auch bei der Schlauchmagen-Operation Risiken, darunter Blutungen, Infektionen, Thrombosen oder – in seltenen Fällen – Lungenembolien. Das individuelle Risiko hängt unter anderem vom allgemeinen Gesundheitszustand und von bestehenden Begleiterkrankungen ab.

Obwohl das Verfahren jünger ist als der klassische Magenbypass, hat es sich international als Standard etabliert. Aktuelle wissenschaftliche Daten belegen die Wirksamkeit und Sicherheit des Eingriffs, sofern er von erfahrenen Spezialisten durchgeführt wird und eine strukturierte Nachsorge erfolgt.