Schlafapnoe: Wie eine Magenverkleinerung helfen kann

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Schlafapnoe: Wie die bariatrische Chirurgie helfen kann

Viele Menschen unterschätzen, wie stark Übergewicht ihre Atmung im Schlaf beeinflussen kann. Schlafapnoe ist weit mehr als nur lautes Schnarchen – sie führt zu nächtlichen Atemaussetzern, einer verminderten Sauerstoffversorgung und langfristig zu gesundheitlichen Belastungen. Je besser man die Ursachen versteht, desto leichter fällt es, gezielt gegenzusteuern.

Was ist Schlafapnoe?

Bei einer Schlafapnoe verengen sich die Atemwege während der Nacht so stark, dass die Atmung für mehrere Sekunden aussetzt. Dies kann dutzende Male pro Stunde passieren und führt dazu, dass der Sauerstoffgehalt sinkt. Der Körper reagiert mit Mikro-Aufwachmomenten, die verhindern, dass Sie in einen erholsamen Tiefschlaf gelangen. Die Folge ist oft eine ausgeprägte Tagesschläfrigkeit, Konzentrationsprobleme und das Gefühl, trotz langer Nacht nicht ausgeruht zu sein. Zu den typischen Symptomen gehören morgendliche Kopfschmerzen, nächtliches Schwitzen, häufiges Wasserlassen oder anhaltende Müdigkeit.

Übergewicht als Ursache für Schlafapnoe

Zwischen Übergewicht und Schlafapnoe besteht ein enger Zusammenhang. Zusätzliches Fettgewebe im Halsbereich kann die Atemwege einengen, besonders wenn sich die Muskulatur im Schlaf entspannt. Auch hormonelle Faktoren wie eine Schilddrüsenunterfunktion oder seltene Wachstumsstörungen können das Risiko erhöhen. Selbst alltägliche Gewohnheiten wie auf dem Rücken zu schlafen oder der Konsum von Beruhigungsmitteln beeinflussen die Atemwege negativ.

Besserung durch Gewichtsreduktion

Lebensstiländerungen können den Verlauf der Erkrankung verbessern. Schon eine Gewichtsreduktion von 10 % senkt den Schweregrad der Schlafapnoe um etwa 20 %. Auch eine Anpassung der Schlafposition oder der Verzicht auf beruhigende Medikamente kann hilfreich sein. Dennoch zeigt die Erfahrung, dass viele Betroffene ohne strukturierten Gesundheitsplan Schwierigkeiten haben, dauerhaft Gewicht zu verlieren.

Erfolg von Magenverkleinerung bei Schlafapnoe

Wenn herkömmliche Maßnahmen nicht ausreichen, kann eine Magenverkleinerung eine wirksame Option sein. Studien zeigen, dass sich die Schlafapnoe in rund 85 % der Fälle deutlich bessert oder komplett zurückbildet. Der Grund: Mit jedem verlorenen Kilo verringert sich das Gewebe am Hals, wodurch sich die Atemwege erweitern und die nächtliche Atmung ruhiger wird. Gleichzeitig verbessert sich der Stoffwechsel, und das körperliche Wohlbefinden steigt. Patientinnen und Patienten verlieren nach einer Magenverkleinerung häufig 50 bis 80 % ihres überschüssigen Körpergewichts – meist innerhalb von 18 bis 24 Monaten. Dieser Prozess entlastet das Herz, senkt den Blutdruck und reduziert die Belastung der Atemwege erheblich.

OP-Methoden: Schlauchmagen und Magenbypass

Zur Gewichtsreduktion stehen mehrere Eingriffe zur Verfügung:

  • Schlauchmagen: Ein großer Teil des Magens wird entfernt, was zu kleineren Portionen und weniger Hungergefühl führt.
  • Magenbypass: Der Magen wird verkleinert und mit dem Dünndarm verbunden, wodurch Sättigung schneller eintritt und Kalorien weniger aufgenommen werden.
  • Magenband: Ein verstellbares Band bildet einen kleinen Vormagen, der das Essverhalten steuert.
  • Duodenal Switch: Eine Kombination aus Schlauchmagen und verkürzter Darmpassage für besonders starke Gewichtsreduktion.

Welches Verfahren geeignet ist, hängt von BMI, Gesundheitszustand und Lebensstil ab.

Fazit

Eine deutliche Verbesserung der Schlafapnoe verändert nicht nur die Nachtruhe, sondern auch das gesamte Lebensgefühl. Mehr Energie am Tag, bessere Konzentration und eine stabilere Stimmung sind häufige Folgen. Wer die Ursachen ernst nimmt und seine Gesundheit aktiv beeinflusst, kann mit der richtigen Unterstützung zu einem ruhigeren, erholsameren Schlaf zurückfinden.