Viele Menschen, die über Jahre vergeblich versuchen abzunehmen, beginnen sich für operative Möglichkeiten zu interessieren. Eine Schlauchmagen-Operation kann ein wirksamer Weg sein, erhebliche Mengen an Gewicht zu verlieren und gesundheitliche Beschwerden langfristig zu verbessern. Dennoch handelt es sich um einen großen Eingriff, der sorgfältig überlegt und gut verstanden werden sollte.
Wie funktioniert die Schlauchmagen-Operation?
Im Gegensatz zum Magenbypass wird bei der Schlauchmagen-Operation ausschließlich der Magen operiert. Rund 80 % des Organs werden entfernt, sodass ein schlanker „Schlauch“ übrig bleibt. Dadurch entsteht schneller ein deutliches Sättigungsgefühl, was die tägliche Energieaufnahme nachhaltig reduziert. Das Verfahren eignet sich vor allem für Menschen mit starkem Übergewicht und ist nicht für leichte Gewichtsschwankungen gedacht.
Mögliche Komplikationen: Leckagen und Infektionen
Wie bei jedem größeren Eingriff kann es nach der Operation zu verschiedenen Beschwerden kommen. Häufig berichten Betroffene über Müdigkeit, Kälteempfinden, Stimmungsschwankungen oder trockene Haut, besonders wenn das Gewicht sehr schnell sinkt. Auch Schmerzen oder Übelkeit können vorübergehend auftreten und sind in den ersten Wochen nicht ungewöhnlich.
Schwerwiegendere Komplikationen sind zwar selten, aber möglich. Dazu zählen Blutgerinnsel, Infektionen, innere Blutungen oder Leckagen an der Klammernaht. Manche Patientinnen und Patienten entwickeln Verengungen im Magenbereich, die eine erneute Behandlung erforderlich machen können. Auch Gallensteine und Leistenbrüche treten bei starkem Gewichtsverlust etwas häufiger auf.
Langzeitfolgen wie Nährstoffmangel und Reflux
Die dauerhafte Verkleinerung des Magens kann langfristig die Nährstoffaufnahme beeinflussen. Wer weniger isst, nimmt oft auch weniger Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente auf. Dadurch können Mangelerscheinungen entstehen, die Müdigkeit, Reflux, Erbrechen oder sogar Unterernährung begünstigen. In seltenen Fällen kann es außerdem zu Hypoglykämie oder Darmverschluss kommen.
Regelmäßige Blutkontrollen sowie eine engmaschige Ernährungsberatung sind deshalb unverzichtbar. So lassen sich Defizite früh erkennen und gezielt beheben.
Fazit
Ob eine Schlauchmagen-Operation sinnvoll ist, hängt von Ihrer persönlichen gesundheitlichen Situation ab. Ein erfahrener Facharzt beurteilt, ob der Eingriff für Sie geeignet ist, und erklärt Ihnen, welche Risiken bestehen und wie diese minimiert werden können. Wichtig ist eine klare Vorstellung davon, dass die Operation nur ein Teil des Weges ist – der langfristige Erfolg hängt von neuen, gesunden Routinen und einer bewussten Lebensweise ab.