Gallensteine bei Übergewicht und Adipositas vermeiden

3 Min. Lesezeit
Fettleibigkeit und Risiko von Gallensteinen

Übergewicht kann die Wahrscheinlichkeit erhöhen, Gallensteine zu entwickeln – ein Problem, das in vielen Fällen zunächst unbemerkt bleibt. Erst wenn die Steine den Gallenfluss behindern, entstehen Beschwerden, die von starken Schmerzen bis hin zu entzündlichen Komplikationen reichen können.

Wie entstehen Gallensteine in der Gallenblase?

Die Gallenblase ist ein kleines, aber wichtiges Organ im rechten Oberbauch. Sie speichert Galle – eine Flüssigkeit, die die Leber produziert, um Fette zu verdauen und dem Körper als Energiequelle zugänglich zu machen. Gerät das empfindliche Gleichgewicht der Galle aus dem Takt, können sich feste Ablagerungen bilden: Gallensteine.

Viele Menschen tragen Gallensteine in sich, ohne Symptome zu bemerken. Erst wenn sie den Abfluss blockieren oder die Gallenblase reizen, treten Beschwerden auf.

Typische Symptome: Von Übelkeit bis Gallenkolik

Blockierte Gallensteine können sehr schmerzhaft sein. Sie verursachen Koliken, Übelkeit oder eine Entzündung der Gallenblase.

In solchen Fällen wird häufig eine operative Entfernung empfohlen. Auch ohne Gallenblase bleibt die Fettverdauung möglich – die Galle fließt weiterhin direkt in den Dünndarm, allerdings ohne zwischengespeichert zu werden.

Warum Adipositas das Stein-Risiko erhöht

Gallensteine bestehen meist aus Cholesterin. Bei Menschen mit Übergewicht ist der Cholesteringehalt der Galle häufig erhöht, wodurch Steine leichter entstehen.

Studien zeigen, dass etwa ein Viertel aller Menschen mit einem BMI über 40 Gallensteine entwickelt. Besonders erhöht ist das Risiko, wenn das Übergewicht vor allem im Bauchbereich liegt.

Zusätzlich steigt das Risiko laut Forschung mit jedem weiteren BMI-Punkt um rund sieben Prozent. Diese enge Verbindung macht deutlich, warum ein gesundes Körpergewicht ein entscheidender Schutzfaktor ist.

Ernährung bei Gallensteinen: Was vermeiden?

Ein hoher Konsum gesättigter Fette – etwa in Butter, Käse, fettreichem Fleisch oder Gebäck – kann die Cholesterinkonzentration in der Galle weiter anheben. Auch raffinierte Kohlenhydrate wie Weißbrot oder zuckerhaltige Getränke tragen dazu bei, das Risiko zu erhöhen.

Gallensteinen vorbeugen durch Gewichtsverlust

Wer sein Risiko senken möchte, kann mit einigen einfachen Veränderungen beginnen. Besonders effektiv ist ein schrittweiser Gewichtsverlust, da Crash-Diäten paradoxerweise das Risiko erhöhen können.

Ebenso wichtig ist eine Ernährung, die reich an Ballaststoffen und arm an gesättigten Fetten ist. Empfohlen wird außerdem:

  • Bevorzugen Sie Vollkornprodukte statt raffinierter Kohlenhydrate.
  • Reduzieren Sie gesättigte Fette wie Butter, fettes Fleisch und stark verarbeitete Snacks.
  • Setzen Sie auf gesunde Fette aus Nüssen, Avocados oder Pflanzenölen.
  • Trinken Sie ausreichend Wasser, um die Galle dünnflüssig zu halten.
  • Bewegen Sie sich regelmäßig, um den Stoffwechsel zu unterstützen.

Fazit

Ob still und unbemerkt oder schmerzhaft spürbar – Gallensteine entstehen oft in Verbindung mit Lebensstilfaktoren. Wer sein Gewicht stabilisiert, sich ausgewogen ernährt und in Bewegung bleibt, kann das Risiko deutlich senken und langfristig ein leichteres, beschwerdefreies Körpergefühl fördern.